Am Samstagabend, den 06.05.2017 führte die Freiwillige Feuerwehr Forst gemeinsam mit den Kräften des Gefahrgutzuges Karlsruhe Land Nord, eine Gefahrgutübung im Forster Industriegebiet durch.

Pünktlich um 18 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Forst und das DRK des Ortsverein Forst zur Firma DHR Oberflächenveredelung in die Heinrich-Hertz-Straße nach Forst alarmiert. Dort wurde angenommen, dass bei Arbeiten im Firmengebäude zwei Kanister mit Salzsäure und Schwefelsäure umgekippt sind und sich vermischten. Insgesamt 4 Arbeiter wurden dabei verletzt.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Forst, wurde die Lage durch den Einsatzleiter erkundet und zwei Trupps gingen unter Atemschutz zur Menschenrettung an den Eingang zum Firmengebäude vor. Dort lag bereits eine Frau mit einer Platzwunde am Kopf und ein Mann kam stark hustend aus dem Gebäude raus. Die beiden Mitarbeiter berichteten, dass noch zwei Personen im Gebäude seien und dort Gefahrgut ausgelaufen sei.

Aufgrund dieser Lage entschied der Einsatzleiter umgehend die Kräfte des Gefahrgutzuges Karlsruhe Land Nord nachzualarmieren. Des Weiteren wurde der Bereich großräumig abgesperrt und ein Not-Dekontaminationsplatz eingerichtet. Bis zum Eintreffen der Kräfte des Gefahrgutzuges, welcher sich aus Komponenten der Freiwilligen Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard, der Freiwilligen Feuerwehr Kraichtal mit den beiden Abteilungen Menzingen und Münzesheim und der Freiwilligen Feuerwehr Bretten zusammensetzt, wurden die beiden verletzten Personen in den Not-Dekon-Platz gebracht und dort dekontaminiert.

Gleichzeitig hierzu bauten die Rettungskräfte des DRK Ortsverein Forst ihr Patientenbetreuungszelt auf und bereiteten das notwendige Equipment zur Patientenversorgung vor.

Als der Gefahrgutzug eintraf, übernahmen die Spezialkräfte das weitere Vorgehen im Gefahrenbereich. Es wurde ein Dekontaminationsplatz eingerichtet und zwei Trupps gingen unter Atemschutz und mit Chemikalienschutzanzügen zunächst zur Menschenrettung in das Firmengebäude vor. Nachdem die beiden Personen im Gebäude ausfindig gemacht werden konnten, wurden diese nach draußen gebracht, dekontaminiert und dann dem DRK des Ortsverein Forst übergeben. Parallel hierzu rüstete sich ein weiterer Trupp mit Schutzanzügen aus und ging mit einem Strahlrohr an den Firmeneingang vor um austretende Dämpfe niederzudrücken.

Nach der Menschenrettung gingen die beiden Trupps erneut in das Firmengebäude vor und erkundeten die beiden beschädigten Fässer, aus denen die Salzsäure und Schwefelsäure austrat. Um den Gefahrstoffaustritt zu stoppen, packten sie die Fässer in große Behältnisse und verschlossen diese. Somit war die Gefahr gebannt und das Übungsziel erreicht.

An der Übung beteiligt waren insgesamt etwa 80 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Forst, des DRK Ortsverein Forst und des Gefahrgutzuges Karlsruhe Land Nord, unter der Einsatzleitung des Forster Kommandanten Mario Heinzmann.

Im Anschluss an die gelungene Übung wurde eine Übungsnachbesprechung durchgeführt und man konnte bei einem gemeinsamen Abendessen im Feuerwehrhaus Forst die gewonnenen Erfahrungen Revue passieren lassen. Einen ganz besonderen Dank geht an die Firma DHR Oberflächenveredelung für die gute Zusammenarbeit bei der Übungsplanung und Übungsdurchführung, sowie die Bereitstellung der Firmenhalle, die dieses Übungsszenario in dieser Form erst möglich machte.

 

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