„Wer den Ernstfall nicht geprobt hat, der setzt sich einem hohen Risiko aus, wenn’s dann tatsächlich mal ernst wird.“ Aus diesem Grund entschied sich die Freiwillige Feuerwehr Forst dazu, die mobile Realbrand-Ausbildungsanlage von „Feuercon“ für drei Tage anzumieten. Neue Taktiken kennen lernen, die Ausbildung auf neuem Wege erfahren und eine gewisse Routine für den Ernstfall bekommen, lautete die Devise.

Von Freitag, den 20.04. bis Sonntag, den 22.04.2018 stand die mobile Realbrand-Ausbildungsanlage von Feuercon auf dem Forster Waldseeparkplatz. Die Feuerwehr Forst hatte diese in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus Bruchsal und Karlsdorf-Neuthard angemietet, um drei Tage lang den örtlichen Atemschutzgeräteträgern die Möglichkeit zur Heißausbildung zu geben.

Die mobile Realbrand-Ausbildungsanlage von Feuercon wurde in Zusammenarbeit mit diversen Feuerwehrschulen, Feuerwehrverbänden, Unfallkassen und Arbeitskreisen konzipiert. Durch die Kombination von zwei unterschiedlich ausgebauten 40 Fuß Containern wird eine Übungsfläche von 60 m² erreicht.

In regelmäßigen Zeitabständen fuhren immer wieder Mannschaftstransportwagen der drei Feuerwehren auf den Parkplatz der Waldseehalle in Forst. Sowie von Forst, Karlsdorf-Neuthard, als auch von Bruchsal mit allen Stadtteilen, kamen jeweils hoch motivierten Atemschutzgeräteträger zur Heißausbildung. In mehreren Durchgängen wurden die Ausbildungsmöglichkeiten der Realbrand-Anlage durchlaufen.

Bei der sog. Wärmeerfahrung konnten die Teilnehmer sich unter thermischer Belastung und Sichtbehinderung durch den Rauch bewegen und lernten die Funktion der Schutzkleidung kennen und werden langsam an ihre physischen Grenzen herangeführt, um diese in Zukunft rechtzeitig erkennen zu können. Im einsatztaktischen Training arbeiten die Teilnehmer Einsatzszenarien unter realistischen Bedingungen im Innenangriff ab. Das Absuchen von Räumen, die Menschenrettung und die Brandbekämpfung gehörten hier dazu.

Des Weiteren konnten die Teilnehmer in Ruhe die Brandverläufe vom Entstehungsbrand über den Flash-Over bis zum Phänomen der Rauchgasdurchzündung beobachten. In diesem Rahmen begleitet wurde die komplette Heißausbildung von mehreren Ausbildern von Feuercon.

Am Sonntagmittag machte sich auch der Forster Bürgermeister Bernd Killinger vor Ort ein Bild der laufenden Heißausbildung und überzeugte sich von der Leistungsfähigkeit der mobilen Realbrand-Anlage. Killinger zeigte sich sichtlich beeindruckt unter welchen realen Bedingungen hier der Ernstfall geprobt werden kann und welche Bedingungen im Innenangriff für den eingesetzten Trupp im Realeinsatz herrschen.

Auch der Forster Kommandant Mario Heinzmann zog ein durchweg positives Resultat aus dem Ausbildungswochenende. Jeder Trupp wurde von einem Ausbilder begleitet, der die Aufgabe der Überwachung und Steuerung der Anlage übernahm und Hilfestellung gab. Im Nachgang wurde jede Übung und jedes Vorgehen auch nochmals ganz in Ruhe und im Detail besprochen. Hier geht ein großer Dank an das Ausbilderteam von Feuercon, welche sich über die kompletten drei Tage engagiert haben und auf jeden Wunsch eingehen konnten.

Das Feedback der Teilnehmer war durchweg sehr positiv und jeder konnte für sich selbst einiges an neuen Möglichkeiten und Taktiken mitnehmen, aber auch seine Grenzen zur Belastbarkeit kennenlernen. Besonders für die „Neulinge“ unter den Atemschutzgeräteträgern brachte die Heißausbildung einiges an neuen Erfahrungen. Ein Atemschutzeinsatz in einer Brandwohnung ist immer mit Risiken verbunden, doch Angst hat niemand. Aber Respekt vor den Flammen, dass hat jeder und ist wichtig um im Ernstfall hochkonzentriert zu bleiben. Die Ausbilder von Feuercon fuhren am Sonntagabend mit ihrer mobilen Realbrand-Anlage wieder in Richtung Erkrath zurück. Schon bald geht es weiter zur nächsten Feuerwehr im Norden Deutschlands, so Uwe Siemons von Feuercon. Sie fahren durch ganz Deutschland um ihre Heißausbildung bei den Feuerwehren anzubieten.

 

Bericht: Fabian Geier Bilder: [fge]

 

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